Walter Kinast
Karlsfeld
Christoph Reitberger
Ein Münchner, der als Söldner mit dem französischen Expeditionscorps nach Mexiko und danach 1870/71 gegen Frankreich mit dem 1. Infanterie-Regiment „König“ in den Krieg gezogen ist.
Christoph Reitberger wurde am 26. Mai 1846 (lt. Eintrag im Militärpass 27. Mai 1847) in Hengersberg/Niederbayern geboren. Seine Eltern hatten in München/Schwabing eine große Gärtnerei. Heute befindet sich auf dem Gebiet der Luitpoldpark. Als zweitältester Sohn meldete er sich bei der Fremdenlegion und zog mit dieser zu einem noch unbekannten Zeitpunkt nach Mexiko.
Napoleon III hatte bereits wegen politischer Spannungen ab 1861 Truppen in Mexiko stationiert. Auf sein Betreiben hin wurde der Habsburger Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich 1864 als Maximilian I zum Kaiser von Mexiko inthronisiert. Maximilian I konnte sich aber gegen den damaligen mexikanischen Präsidenten Benito Juáres nicht durchsetzen. Maximilian I wurde 1867 gefangen genommen und standrechtlich erschossen.
Von Mexiko zurückgekehrt meldete sich Reitberger in München zur aktiven Armee. Aus der alten Abschrift seines Militär-Passes kann man wesentliche Eckpunkte seiner Laufbahn beim 1. Infanterie-Regiment „König“ ersehen:
In die aktive Armee bei der 7. Kompagnie des 1. Infanterie-Regiments „König“ am 1. April 1868 eingetreten.
1. Mai 1868 Beförderung zum Gefreiten
21. Dezember 1870 Beförderung zum Korporal II. Klasse
25. Dezember 1870 Versetzung zur 6. Kompagnie
1. April 1871 Übertritt in die Reserve
21. April 1871 Beförderung zum Korporal I. Klasse
1. Oktober 1874 Übertritt zur Landwehr
Auszeichnungen:
12. Juni 1871 Belohnt und Belobt.
Kriegsdenkmünze 1870/71 in Bronze
Militär-Verdienstkreuz
Kgl. Preußisches Eisernes Kreuz 2. Klasse
Französische Medaille für den Feldzug in Mexiko

Reitberger mit seinen Auszeichnungen von links nach rechts: MVK 1. Form, EK 2, KDM 70/71 und Med. für den Feldzug in Mexiko

Von Reitberger unterschriebene Verpflichtungserklärung zur Rücklieferung des Militär-Verdienstkreuzes nach seinem Tode
Über die Gründe zur Verleihung des Militär-Verdienstkreuzes kann man in zeitgenössischer Literatur nachlesen.
Nach einem kurzen aber sicherlich abwechslungsreichen Leben ist Christoph Reitberger im Alter von 40 Jahren 1886 verstorben. Er hinterließ seine Frau und 3 Kinder.
Quellen:
Teilnachlass von Christoph Reitberger
Schulze, Chronik sämtlicher bekannter Ritterorden, Berlin 1870
Verordnungsblätter des bayerischen Kriegsministeriums
Der bayerische Soldat im Felde, 3. Band für 1870/71, München 1899
Servus Lorin,
Thank you for posting the article. I think it’s an impressive life story for a brave Bavarian.
greetings from Bavaria
Walter
Servus Walter,
Yes, it is a fantastic story of a very adventurous soldier.
Thank you for this amazing contribution to the OMSA Blog.
As always, your contributions are much appreciated.
With friendly greetings from the USA to Bavaria,
Lorin
Soeben gefunden, ein interessanter und gut recherchierter Beitrag den ich gerne gelesen habe. Ein Stück bayerische Geschichte. Vielen Dank und weiter so.
Freundliche Grüße aus Unterfranken/Bayern
Ludwig
Servus Ludwig,
ich freue mich, dass Du mal den Weg hierher gefunden hast. Es gibt hier immer gute Beiträge über die bayerischen Auszeichnungen und über die bayerische Geschichte.
Viele Grüße aus Oberbayern
Walter
Another great report about a decorated Bavarian soldier, with special awards. There will not have been many awards of the Mexican medal to Bavaria.
It’s a very interesting blog here.
Servus Andreas,
freut mich, dass Du auch mal wieder den Weg hierher gefunden hast. Es gibt tatsächlich nur sehr wenige Bayern, die in Mexiko mit dabei waren und auch lebend zurückgekehrt sind.
Viele Grüße aus Oberbayern
Walter
Hello Andreas,
I am glad that you have found your way here again. There are actually very few Bavarians who were there in Mexico and who also came back alive.
Many greetings
Walter